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Rohrinnensanierung - Bisphenol-A

Autorenbild: Alexander VölkerAlexander Völker

Bisphenol A Auswirkungen auf den Organismus

Kein Staub, kein Dreck. Nur marginale Nutzungseinschränkungen. Eine mutmaßlich günstige und schnelle Variante vorhandene Wasserleitungen zu sanieren. Klingt dies doch zu verlockend, um z. B. in einer WEG Versammlung abgelehnt zu werden. Warum aufwendig sämtliche Rohrleitungen erneuern, wenn es doch diese Möglichkeit gibt?!



Aber Achtung - dies ist in mehrerlei Hinsicht der falsche weg! 



Bereits im Jahr 2010 hat das Umweltbundesamt (UBA) zur Vorsicht gemahnt und umfangreiche Einflüsse auf den Menschlichenorganismus durch Bisphenol-A benannt. Wohl bedingt dadurch hat 2011 der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) seine Arbeitsblätter zur Epoxidharzsanierung (Bisphenol-A) mit der Begründung, dass aus trinkwasserhygienischer und technischer Sicht relevante Datengrundlagen und Voraussetzungen für die Beurteilung des Epoxidharz-Verfahrens fehlen, zurückgezogen. Seither liegt kein entsprechendes Regelwerk mehr für die Rohrinnensanierung (mit Bisphenol-A haltigen Materialien) vor. Eine mögliche Gefährdung der Nutzer konnte nicht ausgeschlossen werden.


2018 ist Bisphenol-A als "besonders besorgniserregender Stoff " der Kategorie 1B - in die Europäische Chemikalienverordnung REACH aufgenommen worden. Als "besonders besorgniserregend" gelten Chemikalien, die:

- Krebs erregen und das Erbgut oder die Fortpflanzungsfähigkeit schädigen- in der Umwelt nicht abgebaut werden- sich in Mensch und Tier anreichern und noch dazu giftig sind- in der Umwelt praktisch nicht abgebaut werden und sich sehr stark im Körper anreichern, für die aber noch keine giftige Wirkung nachgewiesen ist- ähnlich gefährlich wirken z.B. eine hormonelle Wirkung haben.


Wie die Gesundheitsämter bereits im vergangenen Jahr informierten, handelt es sich hauptsächlich um Häuser aus den 1970 und 1980er-Jahren, deren verrostete Stahlrohrleitungen mit Epoxidharz (Bisphenol-A) ausgekleidet wurden. Was sich vor zehn bis 20 Jahren als kostengünstige Alternative zum Rohraustausch angepriesen wurde, entpuppt sich jetzt als große Gefahr für die Gesundheit der Bewohner. Über die Jahre werden immer größere Mengen der im Epoxidharz enthaltenen Chemikalie Bisphenol-A (BPA) aus den Leitungen gespült. Betroffen sind ausschließlich Warmwasser- und Zirkulationsleitungen. Der Genuss von kaltem Wasser wird hingegen als unbedenklich angesehen.


Aufgrund der Gefährlichkeit von Bisphenol-A wurde der Grenzwert am 12. Januar 2024 auf 2,5 Mikrogramm pro Liter Wasser herabgesetzt. Bei (Warmwasser) Proben entdeckten Labore jedoch Werte von bis zu 300 Mikrogramm, also mehr als das Hundertfache der erlaubten Menge BPA. Solche Konzentrationen sind dabei so hoch, dass sie auch aus toxikologischer Sicht relevant werden können.


Ist eine Sanierung nach diesem Verfahren bei Ihnen bekannt, wird empfohlen, das Trinkwasser, vor allem das Warmwasser (PWH) regelmäßig auf Bisphenol-A untersuchen zu lassen. Unauffällige Befunde in den ersten Jahren nach der Sanierung bedeuten allerdings keine Entwarnung. Temperaturen im Warmwasser von vorübergehend mehr als 65 Grad Celsius, die durch Schalthysteresen oder falsch verstandene Legionellenschutzschaltungen erreicht werden, führen dazu, dass es langfristig zu Bisphenol-A Einträgen in das Warmwasser kommt. Es wird empfohlen, zum Verzehr und bei der Zubereitung von Lebensmitteln vorsorglich Kaltwasser zu verwenden. Dieses kann in der Regel bedenkenlos getrunken und verzehrt werden.


Solltet Ihr weitere Fragen zu diesem Thema haben oder ihr habt generelle Fragen, die euch interessieren? Dann schreibt mir einfach oder folgt mir auf Facebook, Instagram oder LinkedIn.

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