Pneumophila Legionella ist die in Deutschland am häufigsten vorkommende Legionellen Art. Aber warum sind Legionellen für die „Wächter“ der Trinkwasserhygiene ein so großes Thema? Das lässt sich zum einen auf ihre heimtückische Art zurückführen. Das vorhanden sein, kann weder an Geschmack, Geruch noch visuell wahrgenommen werden.
Würden wir ein Glas Wasser trinken, welches mit Legionellen belastet ist, hätte dies zumeist keine gravierenden Folgen. Gefährlich wird es jedoch, wenn kontaminiertes Wasser vernebelt wird. Wie es z. B. beim Duschen, in Whirlpools oder Luftbefeuchtern der Fall ist. Dann gelangen die kleinen Biester nämlich in die Lunge und können aktiv ihr Unwesen treiben.
Doch was machen diese Legionellen in unserer Lunge und was resultiert daraus? Dafür schauen wir uns die Legionelle etwas genauer an. Die Wohlfühltemperatur der Legionellen liegt zwischen 35°C und 45°C. In diesem Temperaturbereich kann sich die Legionelle exponentiell vermehren. So verdoppelt sich die Anzahl vorhandener Legionellen bei dieser optimalen Temperatur alle 3 Stunden! -Man beachte die menschliche Körpertemperatur- Nehmen wir als Basis das Vorhandensein einer einzigen Legionelle, haben wir bereits nach 48 Stunden eine Kolonie von 65.000 Legionellen!
Hier ein Überblick von Temperatur und Wachstum:
20°C -> faktisch kein Wachstum
25°C -> geringes Wachstum
30°C -> vermehrtes Wachstum
35°C – 45°C -> optimal Wachstum => Verdopplung alle 3h
50°C -> geringes Wachstum
55°C -> Absterben innerhalb ca. 5-6 Stunden
60°C -> Absterben innerhalb ca. 30 min
65°C -> Absterben innerhalb ca. 2 min
70°C -> Absterben innerhalb von Sekunden
Wie wirkt sich das nun auf den Menschen aus? Bei einer Infektion mit Legionellen gibt es zwei Varianten im Krankheitsverlauf.
Legionärskrankheit / Lungenentzündung, die Legionärskrankheit oder Legionellen-Pneumonie ist eine Form der Lungenentzündung. Sie äußert sich z. B. durch Husten, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, schwere Krankheitsgefühle und hohes Fieber. Nicht zu verwechseln mit der Männergrippe 12 Dabei kann es auch zu Durchfall oder Verwirrtheitszuständen kommen. Bei falscher Behandlung der Lungenentzündung ergibt sich zumeist ein schwerer Verlauf. Bei korrekter Behandlung bestehen jedoch gute Heilungsaussichten. Die Inkubationszeit liegt hier bei zwei bis zehn Tagen.
Pontiac-Fieber Eine andere und nicht gut verstandene Krankheit, die ebenfalls durch Legionellen verursacht ist, ist das sogenannte Pontiac-Fieber. Das Pontiac-Fieber äußert sich in grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen, ohne eine Lungenentzündung. Die Erkrankung heilt meist von selbst innerhalb einer Woche aus. Die Inkubationszeit liegt beim Pontiac-Fieber zwischen fünf Stunden und ca. drei Tagen. Im Mittel eher zwischen einem und drei Tagen.
Nächste Woche gibt es den zweiten Teil zu "Warum dieser Hype um die Legionellen". Dann gehe ich weiter auf darauf ein ob eine Erkrankung ansteckend ist, wo Legionellen ihren Ursprung haben und wie man sich aktiv schützen kann. Ihr habt Fragen oder euch interessiert ein bestimmtes Thema? Dann schreibt mir einfach oder folgt mir auf Facebook, Instagram oder LinkedIn.
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