Wie die Wissenschaft heute weiß, reichen die ersten Anzeichen von Legionellen in das Jahr 1947 zurück. In einer Gewebeprobe aus dem Jahr 1947 fand man einen der Legioinellen ähnlichen Organismus.
Die erste Abart wurde 1968 in Pontiac festgestellt und trägt heute wie könnte es anders sein - den Namen Pontiac-Fieber.
Die wie man heute weiß, durch Legionellen verursachte nicht pneumonische Erkrankung wurde dann nach dem Ort des erstmaligen Auftretens genannt. Seit der Erstbeschreibung 1968, bei der 144 Mitarbeiter und Besucher des Gesundheitsamtes der Stadt Pontiac im US-Staat Michigan an einem respiratorischen Infekt erkrankten, wurden mehrere Gruppenerkrankungen und Epidemien mit nicht pneumonischen Verläufen beschrieben. Die Häufigkeit dieser Form der Legionellose ist nicht exakt bekannt. Schätzungen gehen davon aus, dass sie 10- bis 100-mal häufiger ist als die durch Legionellen verursachte Pneumonie genannte Legionellose oder auch Legionärskrankheit. Im Gegensatz zur Legionärskrankheit, die immer mit einer Pneumonie einhergeht, handelt es sich beim Pontiac-Fieber per Definition um einen fieberhaften, grippalen Infekt, ohne dass es zu einer Pneumonie kommt. Die Erkrankung dauert etwa 2 – 5 Tage. Die Inkubationszeit schwankt zwischen 5 und 60 Stunden. Todesfälle durch Pontiac-Fieber sind bisher nicht bekannt.
Die eigentliche Entdeckung der Legionellen liegt jedoch im Jahr 1976. Bei dem jährlichen Treffen einer Gruppe von Veteranen der amerikanischen Legion in Philadelphia. Dies ist auch der Grund, weshalb die Krankheit heute oft als Leginonärskrankheit bezeichnet wird. Von den ca. 4.400 Besuchern, die an diesem Kongress teilnahmen erkrankten ungefähr 220, davon ca. 149 schwer. Die aufgetretenen Symptome ähnelten denen einer Lungenentzündung. Der auslösende Erreger wurde jedoch erst 6 Monate später (1977) entdeckt und erhielt den Namen Legionella pneumophila. Neben den Tagungsteilnehmern erkrankten damals auch Personen, die sich lediglich für längere Zeit in der Hotelhalle aufhielten. Dies ließ darauf schließen, dass der eigentliche Grund für den Beginn der Erkrankung in diesem Hotel zu suchen war. Schließlich wurde die Klimaanlage des Hotels untersucht, wobei dieser neuartige Erreger - die Legionella pneumophila - entdeckt wurde.
Im natürlichen Umfeld, oder besser gesagt Ökosystem sind Legionellen völlig ungefährlich. Erst durch den Eingriff des Menschen in dieses System ist dieses Bakterium gefährlich geworden. Durch einen erhöhten Komfortwunsch wurde der Legionella pneumophila ein neuer Lebensraum geschaffen. Beispiele hierfür sind z.B. Whirlpools, Klimaanlagen, Warmwassersysteme
Bekannte Ausbrüche in Deutschland:
- 10. August 2013 Warstein, bisher schwerster in Deutschland bekannter Ausbruch mit 159 Infizierten
- 18. August 2023 Wuppertal, 13 Infizierte
- 30. August 2023 Polen, ca. 160 Infizierte und 19 Tote
- 04. August 2023 Stuttgart, ca. 34 Infizierte
Auffällig sind die Zeiten der Ausbrüche. Wie man oben sieht ereigneten sich diese in der warmen Jahreszeit.
Bis 1993 sind allein 15 Serogruppen von Legionella pneumophila und insgesamt 40 verschiedene Spezies mit 61 Serogruppen in der Gattung Legionella bekannt. Im Bereich des Trinkwassers begegnet uns jedoch am häufigsten die Legionella pneumophila. Ein kleiner Fakt am Rande: die Insel Mallorca hat seinen eigenen Erreger: Die Legionella maioricensis.
Um sich aktiv vor Legionellen zu schützen gilt daher:
Kaltwasser kälter als 20 °C und Warmwasser wärmer als 55 °C (Auslauftemperatur). Regelmäßige Nutzung ALLER Entnahmestellen - Spätestens alle 72h. Regelmäßige Instandhaltung der Trinkwasser-Installation. Zusammengefasst sagt der Fachmann dazu: „Bestimmungsgemäßer Betrieb“
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